Golf am Kap Kaliakra – Bulgarien

Ein Reisebericht

-st- Mit Bulgarien verbinden viele den Goldstrand, der nordöstlich am Schwarzen Meer gelegen ist. Es wird dort aber auch Golf gespielt. Drei anspruchsvolle Anlagen findet man nördlich der kleinen Hafenstadt Balchik, nur eine Stunde vom Flughafen Varna entfernt. Bei der Anfahrt dominiert von weitem der Anblick des 5-Sterne Golfhotel Lighthouse Golf & Spa Resort und wird damit seinem Namen mehr als gerecht. Die oberhalb der Steilküste gelegene Hotelanlage bietet mit mehreren Restaurants, Bars, einer großen Poolanlage und großzügigem Spa-Bereich alles, was zu einem angenehmen Urlaub gehört. Zudem genießt man von den Balkonen der großzügigen Zimmer einen fantastischen Ausblick auf das Schwarze Meer.

Lighthouse Golf Club

In unmittelbarer Nähe des Hotels liegt die Golfanlage, die über großzügige Übungsanlagen wie Driving-Range, Pitching- und Putting-Green verfügt. Ein gut ausgestatteter Pro-Shop und das Clubhaus mit freundlichem Personal runden das Entree ab.

Der von Ryder-Cup-Legende Ian Woosnam entworfene Platz, den die Greenkeeper sehr gepflegt haben, wirkt einfach, aber der erste Eindruck täuscht. Jeder abseits des Fairways geschlagene Ball wird zu einer Herausforderung. Nachdem man das 8. Loch absolviert hat, lädt am Rand der Klippen „Shiv’s Bar“ zum Verweilen ein.

So mancher Golfer hat hier Einkehr gehalten und aufgrund der grandiosen Aussicht und Drinks erst spät – oder gar nicht – wieder auf die Runde gefunden.

BlackSeaRama Golf&Villas  

Direkt um die Ecke vom Lighthouse und nur durch einen Zaun getrennt fordert der BlackSeaRama Golf Course den Golfer ein wenig mehr heraus. Hier ist alles eine Nummer kleiner, was aber nicht auf Kosten der Freundlichkeit des Personals geht.

Die von Gary Player ansprechend gestaltete und sehr gut gepflegte Anlage bietet zahlreiche Ausblicke auf das Schwarze Meer. Damit ist auch dem Wind mehr Gelegenheit gegeben, das Spiel zu beeinflussen. Wem bis zum 17. Loch die Anlage zu einfach war, der wird am letzten Loch spektakulär entschädigt. Bei diesem langen Par 3 muss der Ball über eine Schlucht auf das Grün direkt vor die Clubhaus-Terrasse befördert werden.

Das Clubhaus mit Meerblick liegt windgeschützt vor einem antik gestalteten Amphitheater und lädt zum Verweilen ein. Das Essen ist gut und preiswert. Die Preise für die Getränke liegen über dem Niveau des Lighthouse. Das Personal sowohl im Pro-Shop als auch im Clubhaus war freundlich und schnell. Das Hotel hat ebenso fünf Sterne, aber nur 20 Zimmer. Einige Appartementwohnungen runden das Angebot ab.

Thracian Cliffs

Nur zehn Minuten mit dem Auto vom Lighthouse entfernt erreicht man eine Golfanlage, die es nicht nur von der An- und Aussicht in sich hat. Gary Player hat diese Anlage behutsam zwischen schroffen Küstenklippen und dem weiten Blau des Schwarzen Meeres eingefügt, die sich in einem top-gepflegten Zustand präsentierte.

Sie bietet von jeder Spielbahn Blicke auf das Meer und diese sind teilweise atemberaubend. Nicht nur Anfängern ist geraten, sich auf dieser anspruchsvollen Anlage mit ausreichend Bällen auszustatten. Zu den spektakulärsten Bahnen zählen die 6, einem Par 3, bei dem es so scheint, als würde es ins Bodenlose gehen, so tief geht es herab (57 Meter). Beim Abschlag der Herren an der 7 geht es gefühlte 500 Meter übers Meer.

Aber auch die tatsächlichen 170 Meter flößen nicht nur dem ungeübten Spieler Respekt ein. Auf Schritt und Tritt genießt man die Aussicht aufs Schwarze Meer und die Klippen und ist mehr aufs Schauen als aufs Spielen bedacht. Zumindest für die 1. Runde sollte man für den Augenschmaus etwas mehr Zeit einplanen. Die Grüns waren extrem schnell und wegen starker Ondulierung herausfordernd. Das 19. Loch präsentierte sich als kleines Partyzelt mit Grill, Zapfanlage und Kühlschrank. Für diesen einfachen Auftritt waren die Preise mehr als gesalzen. Damit verblasst etwas vom Charme dieser außergewöhnlichen Anlage, die auch das freundliche Personal nicht wettmachen konnte.

Balchik: Die Altstadt und der Botanische Garten waren schon immer sehenswert. Aufpassen sollte man bei den Eintrittspreisen. Es wird, da es zwei Betreiber gibt, separat für den Botanischen Garten und das Schloss kassiert. Getrennt kann man keine der Sehenswürdigkeiten bestaunen. Die erneuerte Promenade lockt mit Bars und Restaurants und direktem Blick auf die moderne Marina. Speis & Trank: Die Leckereien Bulgariens können sowohl im Clubhaus, in Balchik oder anderswo genossen werden. Dazu zählen das Blätterteig-Gebäck »Baniza«, der berühmte und der Schafsmilchkäse »Kaschkawal«.

Kap Kaliakra: Die rötlichen, bis zu 70 Meter hohen Felsen dienten seit der Antike mit ihren Festungen vor allem der Verteidigung. Heute ist das stark zerklüftete Kap ein beliebtes Ausflugsziel, in einer der Höhlen befindet sich ein Museum. Varna: Noch etwas Zeit vor dem Rückflug? Dann lohnt der Besuch der gewaltigen Muttergottes-Kathedrale und der Römischen Therme. Und bei einem Tagesausflug in die drittgrößte Stadt des Landes sollte man das Kloster Aladja und den Steinernen Wald mit einplanen.

Ein besonderes Dankeschön gilt Sandrina und Perry Einfeldt, die mit ihrer Agentur vor Ort die Golfanlagen beraten – und seit 12 Jahren in Bulgarien beheimatet sind und uns mit ihrer Ortskenntnis viel von Land und Leuten gezeigt haben. Mit ihnen haben wir einheimische Lokale mit hervorragender Küche und freundlichem Personal kennengelernt. Dass dieses auch noch zu sehr günstigen Preisen geht, hat die Urlaubskasse sehr gefreut.

(v.li.) Manfred Stockhorst, Sandrina und Perry Einfeldt