Biologische Station installiert Niströhren

-ts- Sie mögen kurz geschorenes Grün, eine offene Landschaft mit lockerem Baumbestand, sie sind gern zu Fuß unterwegs und ihr Ziel ist meistens ein Loch. Wer jetzt auf Golfer tippt, liegt durchaus richtig. Wer eher an Steinkäuze gedacht hat, allerdings auch. Bei so vielen Übereinstimmungen liegt es nahe, beides zu kombinieren.

Biologische Station Steinfurt installiert für Steinkäuze Nisthilfen

Ein junger Steinkauz sitzt vor einer Röhre. Die künstlichen Nisthilfen werden sehr gut angenommen.
Foto: D. Kampf

Und so stieß Thomas Starkmann, Landschaftsökologe und Mitarbeiter der Biologischen Station Kreis Steinfurt, auf offene Ohren, als er beim Club Aldruper Heide nachfragte, ob er auf dem weitläufigen Gelände des Vereins zwei Steinkauzröhren aufhängen könne. „Wir unterstützen gerne Naturschutzmaßnahmen“, sagt Vizepräsident Bernd-Uwe Marbach und verweist auf die vielen Meisenkästen auf dem Platz, die von Vereinsmitgliedern betreut werden. Schließlich seien Golfer nicht nur darauf aus, dem weißen Ball hinterher zu blicken, sondern würden sich auch an der Natur erfreuen.

Kurzrasiges Grünland: Ein Paradies für Steinkäuze

Und so drehten Starkmann und Marbach gemeinsam im E-Cart eine Runde über den Platz, um geeignete Standorte ausfindig zu machen. Was nicht allzu schwierig war. „Steinkäuze brauchen kurzrasiges Grünland, auf dem sie nach Mäusen, Regenwürmern und Insekten jagen können“, sagt Starkmann. Kurzrasiges Grünland – davon gibt es auf einem Golfplatz bekanntlich mehr als genug. Und Mäuse auch, wie Marbach bestätigt. Zwei geeignete Bäume waren schnell gefunden, beide natürlich etwas abseits der gängigen „Schusslinie“ der Golfbälle. Dort hängen jetzt die stattlichen, ein Meter langen Röhren.

GC aldruper Heide Nisthilfe für Käuze

(v.li.) Bernd Uwe Marbach und Thomas Starkmann mit einer Steinkauzröhre
Foto: Th. Starkmann

Steinkäuze haben früher vor allem in alten, höhlenreichen Obst- und Kopfbäumen gebrütet“, erläutert Starkmann. Weil die immer weniger werden, sind die Röhren ein wichtiger Ersatz und werden von den Vögeln sehr gut angenommen. Steinkäuze sind nur ungefähr so groß wie Amseln und damit im Münsterland die kleinsten Eulen. Dementsprechend misst das Einflugloch der Röhren nur 6,5 Zentimeter – und ist damit deutlich kleiner als das Loch, in dem Golfer den Ball versenken müssen.

Jetzt hoffen Marbach und Starkmann, dass die Röhren auch Abnehmer finden.  „Die jungen Steinkäuze müssen sich bald auf die Suche nach einem eigenen Revier machen“, so Starkmann.

Deshalb wird er im kommenden Jahr wieder eine Runde über den Platz drehen und die Röhren kontrollieren, ohne Golfball und Schläger, sondern mit Leiter und Taschenlampe.

Info zum Steinkauz:

Der Steinkauz ist ein ausgesprochener „Nordrhein-Westfale“. Rund zwei Drittel des deutschen Bestandes von ca. 6000 Paaren hat hier seinen Wohnsitz. Neben dem Niederrhein ist das Münsterland seine Lieblingsregion. Im Rahmen des Projekts „Kauzig und beliebt – eine gute Zukunft für den Steinkauz im Steinfurter Land“, das vom EU-Förderprogramm Leader und der Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt unterstützt wird, installiert die Biologische Station derzeit Steinkauzröhren in der Region.

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